Archiv für die Kategorie ‘Rentenversicherung’

Zwangsabgabe für junge Selbstständige?

Mittwoch, 28. März 2012

Arbeitsministerin von der Leyen hat die Idee, junge Selbstständige unter 30 Jahren zu einem Abschluss einer Altersvorsorge zu verpflichten. Wer nicht privat vorsorgt, soll monatlich 300€ in die gesetzliche Rentenversicherung abführen und 100€ zusätzlich für die Erwerbsminderung.

Natürlich ist das Ziel, die Selbstständigen vor der Altersarmut zu bewahren, ein nobles. Allerdings ist es genauso nobel wie praxisfern. Die meisten jungen Selbstständigen kommen kaum über das Existenzminimum heraus, eine Zwangsabgabe von 400€ im Monat wäre absolut existenzbedrohend. Und so regt sich bereits Widerstand. Es gibt Facebookgruppen und online-petitionen werden diskutiert. In großen Zeitungen erschienen kritische Kommentare zu dem Vorstoß.

Sollte die Regelung kommen, wäre das das Ende für die große Mehrzahl an Neugründungen. Es bleibt also zu hoffen, dass wieder Vernunft einkehrt und eine geschicktere Lösung gefunden werden kann, junge Selbstständige zur Altersvorsorge zu motivieren.

Kann man als Student schon „riestern“?

Mittwoch, 02. November 2011

Nachdem die Riester-Rente in den letzten Wochen wieder durch die Presse gerauscht ist, stellt sich auch für die Studenten die Frage: Was sind die Vorteile vom Riestern und könnte ich das auch schon machen?

Erst einmal besteht der Vorteil aus größtenteils zwei Faktoren. Zum einen gibt es eine staatliche Zulage pro Kopf, zum anderen sind die Einzahlungen zur Riester-Rente steuerlich abzugsfähig. Da die wenigsten Vollzeitstudenten in größerem Rahmen Steuern zahlen werden, ist dieser Vorteil für sie relativ gering.

Wichtiger ist in diesem Zusammenhang also eher die Zulage. Die beträgt pro Kopf 154€ pro Jahr. Sollte man Kinder sein eigen nennen, werden für diese noch einmal 300€ pro Jahr zugelegt, wenn die Kinder vor 2008 geboren wurden sind es 185€ pro Jahr. Um diese Zulagen zu erlangen, müssen 4% des Jahresbruttoeinkommens in den Riestervertrag eingezahlt werden. Die Zulagen werden allerdings auf die Beiträge angerechnet.

Ein Rechenbeispiel: Hat man also als Student ein Einkommen von 1.000€ im Monat, also 12.000€ im Jahr, müssen 480€ im Jahr gespart werden. Davon sind allerdings 154€ eure Zulagen, für kinderlose beträgt die Förderquote also rund ein Drittel. Mit Kindern können die Zulagen den eigentlichen Zahlbeitrag sogar  überschreiten, in solchen Fällen muss ein sogenannter Sockelbetrag von 60€ im Jahr (5€ im Monat!) geleistet werden. Die Förderquote kann hier also über 80% betragen! Auf den Punkt gebracht: Je mehr Kinder und je niedriger das Einkommen, desto höher die Förderquote durch die Zulagen. Daher eigentlich eine tolle Angelegenheit für Studenten!

Aber die Sache hat natürlich einen Haken. Als Studenten seid ihr erst einmal gar nicht zulagenberechtigt! Nur wenn ihr nebenher einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgeht, seid ihr berechtigt, in den Genuss der Zulagen zu kommen. Es reicht übrigens auch schon ein sozialversicherungspflichtiger Job in den Semesterferien, um für das Jahr dann die Zulagen erhalten zu können!

Ein zweiter Weg wäre der Ehepartner. Als Gatte einer sozialversicherungspflichtig arbeitenden Person seid ihr sogenannt „mittelbar zulagenberechtigt“. In diesem Fall muss auch der Gatte einen Riestervertrag abschließen, um dir den Weg zu den Zulagen zu ermöglichen.

Wahr oder falsch? Wer mehr verdient, lebt länger!

Mittwoch, 20. Juli 2011

Dieser wunderbaren Frage hat sich das Forschungszentrum der deutschen Rentenversicherung angenommen. Und wer sollte es besser wissen als die Anstalt, die die Rente auszahlt?

Ob ihr es glaubt oder nicht: Es ist tatsächlich so. In der Rangliste der Lebenserwartung liegt das Fünftel der Rentner mit dem höchsten Einkommen vor dem 2.Quintil (Rentner mit höherem Einkommen), vor dem 3. Quintil (mittleres Einkommen). Es folgen das 5. (geringstes Einkommen) vor dem 4. Quintil (geringes Einkommen). Bei den Pensionären ist es sogar ganz sauber: je höher der Dienst und Einkommen, desto höher die Lebenserwartung. Die Onlineabteilung der Welt hat dies in eine formschöne Grafik gepresst:

Was jetzt nun Ursache oder Wirkung ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Leben Menschen mit höherem Einkommen glücklicher und werden deshalb älter oder können sich reichere Menschen einfach bessere gesundheitliche Versorgung leisten, die sie älter werden lässt?

Fragen über Fragen, also stay tuned….

Senioren at work!

Mittwoch, 22. September 2010

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, arbeiten wir Deutsche deutlich länger als noch vor 10 Jahren. Der Prozentsatz der Menschen, die zwischen 60 und 64 Jahren noch arbeitet ist doppelt so hoch wie im Jahr 2000. Auch der Anteil der Erwerbslosen im Alter hat sich von 22% auf etwa 8% gesenkt.

Okay schön…aber was hat das alles mit mir Studi zu tun?

Ganz einfach: Wir alle sollten uns an den Gedanken gewöhnen länger als bis „um die 60“ arbeiten zu müssen. Schließlich werden wir auch deutlich älter als unsere Vorgänger-Generationen. Das Problem ist aber, das wir alle einen gesunden Zustand bis sagen wir 65 oder 67 gar nicht garantieren können. Arbeit wird genug da sein, dafür sorgt allein schon der demografische Wandel (Schulabgänger minus Neurentner in Deutschland 2009:  -100.000!). Wir müssen unsererseits dafür sorgen, dass wir unser Arbeitsleben gesund überstehen. Es sollte daher nach Möglichkeit jeder eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung haben!

Wie wirds im Alter?

Montag, 30. August 2010

In den letzten Tagen sind Prognosen zur Altersarmut vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht worden. Das Risiko der Altersarmut ist, wie zu erwarten regional stark unterschiedlich. So ist in den süddeutschen Bundesländern nur etwa jeder neunte von Altersarmut betroffen, in den neuen Bundesländern ist es gut jeder fünfte. Soweit nichts Neues.

Interessant hierbei ist jedoch, dass die aktuelle Generation 65+ deutlich weniger arme Menschen aufzuweisen hat. Dies bedeutet also, dass die aktuell arbeitende Bevölkerung und die danach kommenden Generationen ärmer sein werden als die Rentner heutzutage. Es sind also alle gut beraten, etwas für das Alter vorzusorgen!

Ein guter Weg für Studenten mit einem sozialversicherungspflichtigen Nebenjob kann die Riestervorsorge sein. Da die einzusparenden Beiträge vom Einkommen abhängen (bei Studenten ja meist niedrig), die Förderung aber fix ist (154€ pro Jahr, 300€ pro Kind), lassen sich traumhafte Förderquoten realisieren.

Ein Beispiel:

Student A verdient neben seinem Studium noch 8.000€ im Jahr dazu. Um die volle Förderung zu bekommen, muss er davon 320€ für seine Altersvorsorge zurückgelegen. Von diesen 320€ sind allerding 154€ Förderung, daher muss A nur 166€ im Jahr zahlen. Im ersten Jahr bekommt er sogar noch einmalig 200€ als „Willkommensgeschenk vom Staat“. Die Förderquote liegt also bei fast 50%, im ersten Jahr sogar bei fast 70%!

Wenn du Interesse und Fragen zu deinen persönlichen „Riester-Möglichkeiten“ hast, melde dich einfach hier