Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute, dass der Bundesrechnungshof sich das Deutschlandstipendium vorgeknöpft hat. Das Ergebnis ist einigermaßen vernichtend. Das mit viel Tamtam eingeführte Stipendium hält wohl bei weitem nicht was es verspricht. Zentraler Kritikpunkt sind die viel zu hohen Verwaltungskosten.
Das Stipendium wurde vor ein paar Jahren als die Antwort auf die Einführung von Studiengebühren eingeführt. Nach dem Motto Studieren kostet jetzt aber mit unserem Mega-Stipedium sorgen wir dafür, dass trotzdem weiter alle die es verdienen, Sorgenfrei studieren können. Jetzt zeigt sich, dass weder Studiengebühren noch das Stipendium erfolgreich laufen.
2013 haben nur 20.000 Studenten oder 0,76% aller Studenten ein Stipendium bekommen. Das ist dann wohl wirklich ein Tropfen auf den heißen Stein. Im krassen Gegensatz steht der Aufwand mit dem das Thema betrieben wird.
2011, so der Rechnungshof, hat die Umsetzung des Projektes knapp zehn Millionen EURO gekostet. Das sind knapp 47 Prozent der Gesamtkosten und damit fast genauso viel wie die Ausgaben für Stipendien. Das ist zwar in 2012 auf 30 Prozent gesunken, 2013 auf 21 Prozent. Dass aber jeder fünfte Euro nicht im Portemonnaie der Studenten landet, will der Rechnungshof nicht dulden.
Jetzt zeigt sich, dass man das Geld im Bafög-Topf deutlich sinnvoller unterbringen könnte. Die Erhöhung des Bafög ist aktuell in Planung. Mit 7% Steigerung in 2016 liegt die Erhöhung unter den Erwartungen vieler Studenten. Sinnvoll wäre hier z.B. eine Kopplung an die Entwicklung der Lebenshaltungskosten. Also Stipedium abschaffen und das gesparte Geld beim Bafög drauf packen. Wer trotzdem noch schnell das Stipendium abgreifen möchte, findet hier alle Infos.